Goldener Oktober in der Lausitz
Lindenau, 3.11.2024 - Der Oktober brachte in diesem Jahr, vor allem in der zweiten Hälfte, lupenreines Wunschwetter, einen goldenen Herbst vom Feinsten. Das bunte Laub der Bäume, das kräftige und zarte Grün der Wiesen und Herbstsaaten, sowie eine für diese Jahreszeit ungewöhnlich üppige Blütenfülle, ließen die Herzen derer, die das beobachten, höher schlagen. Es gab auch noch eine lang ersehnte Schwemme von Waldpilzen. Insekten und Schmetterlinge kamen nicht zur Ruhe. Die Landwirte und Kleingärtner konnten ihre Herbstarbeiten problemlos abschließen. Bauarbeiten im Freien konnten in der Region ohne Einschränkungen fortgesetzt werden.
Leider fehlen für Oktober in der Bilanz etwa 50 Prozent der Niederschläge an allen Messstellen im Landkreis. Das fällt aber nicht so sehr ins Gewicht schätzt Klaus Hirsch in Großkoschen ein. Er hatte nur 26 mm Regen im Messbecher bei einer Norm von 43 mm.
Ausreichend Niederschläge im Vormonat, ständig starker Tau und die nachlassende Intensität der Sonne, sorgten für den entsprechenden Ausgleich. Von der für diese Jahreszeit üblichen Vorbereitung der Natur auf die Winterruhe war bisher in der Region nur wenig zu spüren. Das ist vor allen den anhaltenden relativ hohen Temperaturen geschuldet.
Immerhin hat Ingo Nowak in Schipkau für Oktober eine Durchschnittstemperatur von 11,4 Grad ermittelt, das liegt um zwei Grad über der Norm.
Dadurch konnten Heizkosten gespart werden. Aber aus der Sicht der allgemeinen Klimaentwicklung sind die nun schon über einen längeren Zeitraum anhaltenden hohen Temperaturen nicht positiv zu bewerten.
Für dieses aktuelle Geschehen gibt es viele interessante Wetterregeln: „Warmer und trockener Oktober bringt für wahr, stets einen kalten Januar und Februar“. Diese Aussage soll immerhin eine Treffsicherheit von 90 Prozent haben.
Dem gegenüber steht: „Blühen die Rosen noch spät im Garten, kann man auf einen gelinden Winter warten“. In vielen Gärten sind sie gegenwärtig, Anfang November, noch zu bewundern.
Als es noch keinen Wetterdienst gab, wurde besonders der Laubfall im Herbst für Vorhersagen genutzt. „Fällt es schnell, ist der Winter bald zu Stell“, und „Hängt es bis in den November hinein, wird der Winter ein langer sein“.
Wir liegen in diesem Herbst beim Laubfall in normalen Bereich, so die Einschätzung von Wolfgang Sawade aus Zinnitz/Calau.
Es ist trotzdem an der Zeit, die entsprechenden Wintervorbereitungen zu treffen, so der Hobbymeteorologe.
Wetterdaten Station Michael Wesnigk in Klettwitz für Oktober:
Niederschlag: 24 mm, Norm 43 mm,
an 14 Tagen regnete es, 9 mal unter 1 mm, kein Gewitter
131 Stunden schien die Sonne, 110 Prozent der Norm,
Tageshöchsttemperatur am 8.10.24 Plus 21 Grad,
tiefste Nachttemperatur: 12.10.24 Minus 1,5 Grad,
insgesamt ein ruhiger Monat, es gab keine Rekordwerte.
Rudolf Kupfer
Bild zur Meldung: Kühe im Frühnebel, sie nutzen das reichliche Angebot des im Herbst gewachsenen Weidefutters in der Flur von Lindenau (Fotos: Rudolf Kupfer)