Winterschulung Tiergesundheit in Milchviehbetrieben

„Eigentlich ist Kälberaufzucht relativ einfach“ ist Prof. Starke überzeugt, „wenn ein guter Immunstatus vorliegt, ausreichend Futter vorhanden, der Stall trocken ist, genügend Luft und Licht sowie eine gute Betreuung und Zeit vorhanden sind.“ Schwerpunkt des ersten Vortrages bildeteten zunächst die häufigsten Krankheiten, die in der Praxis anzutreffen sind. Ein beträchtlicher Teil der Kälberverluste (ca. 45 %) sind dabei auf Durchfallerkrankungen zurückzuführen. Im zweiten ging Referent Prof. Starke speziell auf das Thema Klauengesundheit und die effektive Erfassung und Behandlung von Klauenerkrankungen in den Betrieben ein. Bei einem lahmen Tier ist die Erkrankung zu 83-92% in den Klauen begründet.

Welche Möglichkeiten haben Tierwirte, Krankheitsursachen abzustellen und wie viel Potential liegt in der Klauenpflege bzw. beim Klauenpfleger? In einem gemeinsamen Projekt mit zwei Konsultationsbetrieben wurden diese Fragestellungen untersucht. Im Rahmen unserer Veranstaltung erläuterte Dr. Ulrike Heyde von der Agrargenossenschaft Werenzhain eG Herangehensweise, Zielstellung und erreichte Erfolge in ihrem Betrieb. Weitere Auskünfte zu den Ergebnissen in seinem Unternehmen gab Jan Tanneberger vom Milchgut Bahnitz.

Am Nachmittag konnten die Seminarteilnehmer den neu entwickelten mobilen Klauenstand der Firma Findeisen Klauenpflege GmbH & Co. KG in Aktion erleben. Die Kemlitzer Kühe bekamen dabei eine neue fürsorgliche „Maniküre“ und den Teilnehmern wurden neue Methoden bei der Klauenpflege aufgezeigt.