Informationen aus erster Hand - Erweiterte Vorstandssitzung mit Minister Axel Vogel
Großräschen: Aktuelle Informationen aus dem Landwirtschaftsministerium stellte Minister Axel Vogel auf der erweiterten Vorstandssitzung des Bauernverbandes Südbrandenburg unter Teilnahme von Vertretern der Landwirtschaftsämter aus den Landkreisen Dahme-Spreewald, OSL, TF und Elbe-Elster im Haus der Landwirtschaft in Großräschen vor. Gastgebender Betrieb war die Agrargenossenschaft Großräschen in Kooperation mit dem Landwirtschaftsbetrieb Wobar. Im Brennpunkt der Diskussion stand vor allem die drohende Kürzung von Bundesmitteln.
Bundesmittel in Gefahr
Sichtlich bestürzt zeigte sich Minister Vogel über die Pläne zu massiven Kürzungen von Bundesmitteln, gegen die sich gemeinsamer Widerstand formiert. Allein in Brandenburg würden sie mit einem Minus von 44 Mio Euro zu Buche schlagen und das Aus vieler wichtiger Landesprogramme bedeuten. Mittel aus der GAK (Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“) stellen ein zentrales nationales Förderinstrument von Bund und den co-finanzierenden Ländern dar. Sie werden dringend benötigt, damit sich regionale Landwirtschaft weiterentwickeln und die Herausforderungen vor denen sie in vielerlei Hinsicht steht, auch meistern kann, waren sich die Teilnehmende einig. In den im September beginnenden Haushaltverhandlungen gilt es hierfür auch in den Reihen des Bundestages um breite Unterstützung zu werben.
Mehr Prämie als gedacht
Gute Nachrichten hatte der Minister hinsichtlich der Aufstockung der Prämienhöhe für die Öko-Regelungen im Gepäck. Aufgrund ihrer geringeren Inanspruchnahme werde für das laufende Förderjahr ein Aufschlag von 30% auf die einzelnen Prämien ausgezahlt, bestätige er. Beim einzigen deutlich überzeichneten Programm, der Öko-Regelung 5 (Kennarten im Dauergrünland), werde die erleichterte Nachweisführung im nächsten Jahr durch die Nutzung der entsprechend verpflichtenden App mit georeferenzierten Bildern abgelöst. Des Weiteren diskutiert wurde neben Nachjustierungen bei der GAP auch die Themen Abfallbeseitigung und Bodenschutz, CO2-bindende Bodenbewirtschaftung und Wassermanagement sowie Vermarktungschancen und Wertigkeit regionaler Lebensmittel inklusive Wein.
Von Solaris bis Solar
Im zweiten Teil der Veranstaltung luden Cornelia und Andreas Wobar auf eine Weinführung am Großräschener See und gaben Einblicke in standortangepassten Weinbau unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in Zeiten des Klimawandels. Mit einer Verkostung von zwei pilzwiderstandsfähigen Weißweinsorten (so genannter „piwi-Weine“) Sauvignon Blanc und Solaris boten sie Gelegenheit zum Schauen und Schmecken. Wein versteht das Winzerpaar dabei als „Türöffner für regionales Essen und Trinken mit Wert und Genuss.“ Von einer kulinarischen Verknüpfung könnten auch eine Vielzahl anderer regionaler Produkte wie Käse, Fleisch und Gemüse profitieren sind Wobars überzeugt.
Zum Abschluss führte Betriebschef Mario Weber durch Direktvermarktung und Getreidelager der Agrargenossenschaft Großräschen und bot einen Erfahrungsaustausch für Interessierte rund um das Thema Photovoltaik-Freiflächenanlagen an. Als einer der ersten Projekte dieser Größenordnung wurde der insgesamt 360 ha große Solarpark, der auf ehemaligen Kippenflächen steht, bereits vor zwölf Jahren in Betrieb genommen. Insbesondere der Pflegeaufwand sei ein nicht zu unterschätzender Faktor, den es bei der Entscheidung für eine Bewirtschaftung der Flächen in Eigenregie oder durch einen externen Dienstleister abzuwägen gelte. „Die Anforderungen an Staubfreiheit sind hoch und erfordern spezielle Technik“, gibt Weber zu bedenken. Zudem seien vor allem Aufwuchs und Temperaturen, die sich bauartbedingt unter den Modulen entwickeln könnten, eine Herausforderung.
Bild zur Meldung: Erweiterte Vorstandssitzung mit Minister Axel Vogel im Haus der Landwirtschaft in Großräschen