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Teltow-Fläming-Landrätin Kornelia Wehlan besucht AWO-Gut Kemlitz

20. 09. 2018

Im Rahmen der traditionellen Landratsbesuche war auf Einladung unseres Verbandes am Donnerstag, den 20. September 2018 die Landrätin des Landkreises Teltow-Fläming Kornelia Wehlan zu Gast im AWO-Gut Kemlitz. Bei einer gemeinsamen Kremserrundfahrt wurde das Betriebsgelände und die Kartoffelhalle besichtigt. In der anschließenden Diskussionsrunde zu aktuellen Themen kamen die Auswirkungen der Dürre ebenso auf den Tisch wie versprochene Hilfszahlungen und Investitionshemmnisse für Landwirte.

 

Hitze drückt Leistung - Die Dürre zeigt sich in Kemlitz nicht nur in niedrigen Erträgen auf Acker und Grünland. Laut Geschäftsführer Heiko Terno leidet auch die Qualität der Futterinhaltsstoffe und die Leistung seiner Tiere. „In dieser Situation können unsere Kühe nicht ihre gewohnte Milchleistung erbringen." Werden die üblichen Fett- und Eiweißwerte bei der abgelieferten Milch unterschritten, komme es auch zu empfindlichen Preisabzügen bei der Molkerei. „Angesichts ohnehin schon niedriger Preise ist das fatal", so Terno. „Obwohl die Butter im Laden über 1,80 Euro kostet, sind für uns beim Grundpreis aktuell nicht mehr als 29 Cent für einen Liter Milch drin." Die gentechnikfreie Fütterung der Tiere werde mit nur einem Cent je Liter honoriert. „Das deckt bei weitem nicht die Mehrkosten für das teurere Rapsschrot, mit dem wir Soja ersetzen“, erklärt er.

 

Hilfe zur Selbsthilfe - Ideen für eine sinnvolle Absicherung wetterbedingter Risiken gibt es indes zur Genüge, doch immer wieder hapert es an der Umsetzung. Von einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage würden nur Betriebe profitieren, die auch Gewinne zu versteuern haben", betont der Verbandsvorsitzende Thomas Goebel. Um wetterbedingte Risiken effektiv abzusichern, brauchen wir Instrumente, die auch in Verlustjahren greifen. Genauso wie wir uns gegen Sturm und Hagel versichern, muss es auch eine bezahlbare Mehrgefahrenversicherung geben, die Dürreschäden mit abdeckt." Teure und bürokratische Hilfsprogramme würden sich erübrigen, wenn Landwirte auf diese Weise selbst Vorsorge betreiben könnten. „Neuinvestitionen sind für Landwirte derzeit schwer zu stemmen. Vielen Betrieben fehlt Liquidität, die versprochenen Bund-Länder-Dürrezahlungen werden wohl erst 2019 für einige wenige kommen“, so Goebel. „In dieser Lage sollten sich Behörden umso mehr als Dienstleister verstehen und Machbares auch möglich machen.“

 

Infrastruktur als Standortfaktor - Mit Sorge blicken die Landrätin und anwesende Vertreter der Kommunen auf die Entwicklung geeigneter Strukturen in der Region. Für David Kaluza, Amtsdirektor des Amtes Dahme/Mark sind schnelles Internet, flächendeckendes Mobilfunknetz sowie gute Zug- und Straßenanbindungen entscheidende Faktoren. Nur so können wir für Menschen aller Altersklassen attraktiv zu sein." Kornelia Wehlan schmerzt mit Blick auf die historische Entwicklung und regionale Verbundenheit vor allem der Statusverlust der Stadt Dahme als Mittelzentrum. Ein Mittelzentrum Luckau/ Dahme in Funktionsteilung wäre eine sinnvolle und solidarische Alternative gewesen. Wichtige Themen für uns alle machen schließlich nicht an Kreisgrenzen Halt", so die Landrätin.

 

Hintergrundinformationen zum AWO-Gut Kemlitz:

Das landwirtschaftliche Unternehmen ist ein Integrationsbetrieb. 40% der Mitarbeiter sind Menschen mit einem Behinderungsgrad von über 50%. Mit seinen 37 Beschäftigten und zwei Azubis bewirtschaftet das Gut unter der Leitung von Geschäftsführer Heiko Terno 969 Hektar Ackerland und 6 Hektar Grünland. Neben klassischem Feldbau wird auf dem Gelände auch eine Kartoffelschälstrecke betrieben. Zudem haben im Betrieb 400 Milchkühe und ihre Nachzucht ihr Zuhause.

 

Bild zur Meldung: Landrätin Kornelia Wehlan mit Mitarbeitern des AWO-Guts Kemlitz

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Landrätin Kornelia Wehlan besucht AWO-Gut Kemlitz (20. 09. 2018)

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